Glückskäfer

Glücks­kä­fer­glück für das Gän­se­blüm­chen

Wie ein Käfer ein Gän­se­blüm­chen auf der Wie­se ret­te­te

... und wie unse­re Schul­kin­der die­se wun­der­schö­ne Geschich­te nach „Elke Bräu­ning“ in unse­rer Biblio­thek erle­ben durf­ten.....
das kön­nen Sie in unse­rer Bil­der­ga­le­rie am Ende des Berichts sehen

Über­all auf der Wie­se lach­ten gel­be und wei­ße Blü­ten­köp­fe zur Son­ne hin­auf. Nur neben dem gro­ßen Stein war­te­te eine Gän­se­blüm­chen-Blü­ten­knos­pe ver­geb­lich dar­auf, sich ent­fal­ten zu dür­fen. Ein Mari­en­kä­fer hat­te sich zu ihr unter das Blatt, das sie bedeck­te, geku­schelt und war mit nichts weg­zu­lo­cken.
„Hey“, rief die Blü­ten­knos­pe. „Du ver­sperrst mir den Weg. Such dir einen ande­ren Schlaf­platz.“
Der Käfer gähn­te. „Weißt du, dass ich ein Glücks­kä­fer bin?“
„Mir bringst du gera­de kein Glück“, sag­te das Gän­se­blüm­chen.  Der Käfer dreh­te sich um und schlief wei­ter.
Da schloss auch das trau­ri­ge Blüm­chen, das nicht blü­hen durf­te, die Augen und träum­te süße Blü­ten­träu­me.
Lau­tes Blö­ken riss es spä­ter aus dem Schlaf. Ver­wun­dert lug­te das Gän­se­blüm­chen unter dem Blatt her­vor. Der Käfer war ver­schwun­den.
Schnell woll­te es das Blatt über sei­ner Knos­pe weg­schie­ben. Da sah es die gro­ßen Tie­re mit ihren Zot­tel­woll­pel­zen. Über­all auf der Wie­se stan­den sie und gru­ben ihre Zäh­ne in das Gras. Sie kau­ten und schlu­cken und blök­ten und fra­ßen gie­rig alle Blü­ten auf.
Schnell duck­te sich das Gän­se­blüm­chen wie­der unter das Blatt.
„Hof­fent­lich fin­den sie mich nicht“, mur­mel­te es.
Es hat­te Glück. Als die Schaf­her­de am nächs­ten Tag wei­ter zog, war die Wie­se fast kahl gefres­sen. Die meis­ten Blü­ten­kol­le­gen waren in den hung­ri­gen Schafs­mä­gen ver­schwun­den. Kei­ne von ihnen hat­te Zeit gefun­den, ihre Samen in der Erde zu ver­tei­len.
„Wie habe ich doch für ein Glück!“, rief das Blüm­chen.
Es schob das Blatt bei­sei­te und ent­fal­te­te sei­ne Knos­pe. Und dann blüh­te und lach­te es und freu­te sich vie­le Tage lang bis es Zeit war, die rei­fen Samen auf ihren Weg zu schi­cken.
Abends saß oft ein Gast auf sei­ner Blü­ten­son­ne. Der Käfer. Manch­mal schlief er auch ein, denn er war oft müde.
„Und ich habe dir doch Glück gebracht, oder?“, sag­te er zuwei­len und freu­te sich, wenn ihm das Blüm­chen zur Ant­wort zulä­chel­te.
© Elke Bräun­ling

 


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